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Komplexität

Was ist damit gemeint, wenn man wie ein Kaninchen auf die Schlange starrt? Jeder weiß es:  Der Gedanke des nahenden Todes paralysiert das Kaninchen. Oder das Kaninchen darf sich nicht bewegen, weil die Schlange sonst zubeißt? Einfach oder kompliziert? Antwort: Einfach! Warum? Weil es eine Metapher ist, ein Ersatz für irgend etwas Anderes.

Was mich schon immer fasziniert hat (fast so wie das Kaninchen), ist Komplexität. Das wirklich monströse Zusammenspiel von tausenden von Leuten zum Beispiel beim Bau eines Flugzeugs. Jede einzelne Tätigkeit für sich betrachtet erscheint unwichtig, sogar nichtig. Trotzdem fliegt das Ding irgendwann los. Das ist unglaublich, wenn man versucht, das zu verstehen. Wie funktioniert das?

Ganz einfach: Das erste Mittel bei der Bewältigung von komplexen Zusammenhängen hat schon Julius Cäsar gekannt: Divide et impera – Teile und herrsche. zerteile das Problem oder den Weg zur Lösung oder was auch immer in beliebig viele kleine Teile – und schon hast Du gewonnen. Man könnte das auch Schubladendenken nennen, wenn man bösartig wäre.

Aber dann kommts: Jetzt werden es immer noch mehr Teile und die Anzahl der Teile wird zu groß … Was nun? Auch hier ein bewährtes Mittel: Wieder Gruppieren. Dann hat man wieder weniger zu überblicken. Wohl gemerkt: Es muß wenig sein, damit man damit zurechtkommt. Das ist an sich schon schlimm genug.

Dann folgt die nächste Stufe: Die Gruppen oder Teile werden hierarchisch angeordnet. Es wird eine Struktur erzeugt. Das bedeutet aber auch: „Ober sticht Unter“ – die Wertigkeit fließt ein und die Macht wird verteilt (siehe Organigramm).

Wenn das immer noch nicht reicht, kommen Planungswerkzeuge zum Einsatz. Dort werden mehrere Strukturen übereinandergelegt und miteinander verknüpft, um Abhängigkeiten erkennen zu können. Einfaches Beispiel: Projekte, Arbeitsschritte, Bauarbeiter, Bagger, Termine und Geld hängen so zusammen, daß ein einfacher Überblick icht mehr möglich ist. Also macht man das eben heute mit Werkzeugen. Das funktioniert auch schon ganz gut.

Was in diesem Umfeld wieder nicht funktioniert, ist das Verdeutlichen von komplexen Zusammenhängen. Damit wären wir wieder bei der Schlange und dem Kaninchen, denn eine Metapher hilft eben genau dabei. Nur ist es auch nicht immer einfach, eine treffende Metapher zu finden. Und vor allen Dingen kann das schlimme Problem auftauchen, daß eine Metapher falsch ist, aber alle sie für wahr halten, weil sie so schön trifft oder so witzig ist.  Das ist in der Politik leider zu oft der Fall – und niemand regt sich darüber auf. Metaphern sind oft unzulässige Vereinfachungen von komplexen Zusammenhängen.

Aber wie geht es weiter? Wir merken ja am Beispiel des Klimawandels, daß wir auch mit solchen Modellen nicht alles verstehen. Und schlimmer: Unsere Herren Politiker sind sich über den Umgang mit Komplexität noch nicht mal im Klaren! Meiner Ansicht nach sollten die erst mal alle SIM-City bis zum Ende durchspielen, damit sie erfahren, daß man ein komplexes Regelsystem eben nicht mehr mental im Griff haben kann.

Und die gröbste Gefahr beim „Teilen und Herrschen“ ist das Problem, daß es zwischen einzelnen Teilen des Ganzen Zusammenhänge geben kann, die bei einer Aufteilung nicht berücksichtigt werden. An diesem Problem (besser an dessen Unkenntnis) sind schon viele Firmen pleite gegangen. Wenn die Firmenleitung die Beweggründe und die Abhängigkeiten ihrer eigenen Mitarbeiter nicht kennt, dann wird falsch aufgeteilt, verknüpft und so weiter.

Das Letze, was mir zu diesem Thema einfällt, ist: Frau Merkel ist Physikerin – die weiß wahrscheinlich, was ein Regelsystem ist und wie es funktioniert. Uff.

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