Ich gebe zu – meine Prognose über den Nahostkrieg ist nicht eingetroffen – Gott sei Dank! In seiner Antrittsrede sind einige interessante Passagen gewesen, die ich hier mal markiere 🙂 – ich erinnere mich an einen Satz von ihm im Fernsehen (ich weiß nicht, ob das in dieser Rede war), in der er gesagt hat, daß Amerika mit seinem Energieverbrauch seine Feinde ernährt und dieser deshalb reduziert werden muß. Also: Der Sprit wird wieder billiger!
Was ich das Beste finde: Er scheint ja seine Reden selber zu schreiben. Alle Achtung! Hier die rede in übersetzter Form:
Meine Mitbürger,
Ich stehe hier heute – demütig vor der Aufgabe, die vor uns liegt, dankbar für das Vertrauen, dass Ihr mir verliehen habt, mit Gedanken an die Opfer unserer Vorfahren.
44 Amerikaner haben den Präsidenten-Eid jetzt abgelegt. Diese Worte sind in Zeiten des Wohlstandes und des Friedens gesprochen worden. Doch immer wieder ist dieser Eid auch in Zeiten des herannahenden Sturms (?) erklungen. Auch diese Momente hat Amerika überwunden – nicht dank des Könnens und der Visionen unserer Politiker, sondern weil wir, das Volk, den Gauben an die Ideale unserer Gründerväter wach gehalten haben.
So war es. So muss es auch diese Generation der Amerikaner halten.
Dass wir mitten in einer Krise stehen, haben wir inzwischen verstanden. Unsere Nation ist im Krieg. Unsere Wirtschaft ist schwer verletzt, eine Konsequenz der Gier und der Verantwortungslosigkeit einiger von uns – aber auch eine Folge des kollektiven Versagens, die richtigen harten Entscheidungen zu treffen und unser Land für die Zukunft vorzubereiten.
Häuser gingen verloren, Arbeitsplätze wurden vernichtet, Unternehmen geschlossen. Unsere Gesundheitsversorgung ist zu teuer, unser Schulen lassen zu viele scheitern – und jeder Tag bringt neue Belege, dass unser Umgang mit den Rohstoffen unsere Feinde stärkt und den Planeten bedroht.
Es gibt Indikatoren für die Krise, Daten und Statistiken. Weniger messbar, aber nicht weniger wichtig ist der Verlust an Vertrauen im ganzen Land – die nagende Angst, dass Amerikas Untergang nicht mehr aufzuhalten ist und die nächste Generation ihre Erwartungen zurück nehmen muss.
Unsere Herausforderungen sind real. Sie sind ernsthaft, und es sind viele. Wir werden sie nicht einfach und nicht in kurzer Zeit bewältigen. Aber Amerika weiß es, wir werden sie annehmen.
Heute haben wir uns hier versammelt, weil wir uns für die Hoffnung und gegen die Angst entschieden haben, für die Einheit und gegen den Konflikt.
Heute verkünden wir das Ende der kleinlichen Streitigkeiten und der falschen Versprechen, das Ende der ausgeleierten Dogmen, die unsere Politik eingeschnürt haben.
Es ist die Zeit gekommen, unseren von Generation zu Generation weitergegebenen Gründungsgedanken weiter in die Zukunft zu tragen, dass alle Menschen gleich und frei sind, dass alle Menschen im Streben nach ihrem eigenen Glück die gleiche Chance verdienen.
Die Größe unserer Nation erneut zu bestätigen bedeutet, dass wir sie nicht als gegeben hinnehmen. Sie muss verdient werden. Unser Weg durch die Geschichte hat nie aus Abkürzungen oder faulen Kompromissen bestanden. Er war nie etwas für unbeherzte Gestalten und solche, die Freizeit gegenüber harter Arbeit den Vorzug gaben. Im Gegenteil: Unser Weg wurde bestimmt von Menschen, die Risiken auf sich nahmen und ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen. So führten sie diese Nation zu Freiheit und Wohlstand.
Für uns packten sie ihre wenigen Habseligkeiten und überquerten den Ozean, um ein neues Leben anzufangen.
Für uns arbeiteten sie unglaublich hart, um den Westen dieses Kontinents urbar zu machen.
Für uns kämpften und starben sie in historischen Schlachten wie Conord, Gettysburg, in der Normandie und Khe Sahn.
Dies ist der Weg, auf dem wir heute weitergehen. (?) Wir sind weiterhin die wohlhabendste und mächtigste Nation der Erde. Unsere Arbeiter leisten nicht weniger als vor Beginn dieser Krise. Unsere Entwickler sind nicht weniger erfinderisch, unsere Produkte nicht weniger wettbewerbsfähig.
Aber die Zeit, in der Sonderinteressen geschützt und unangenehme Entscheidungen verschoben wurden, ist nun vorbei. Beginnend mit dem heutigen Tag müssen wir uns aufrichten und selbst aus dem Dreck ziehen. Wir müssen damit beginnen, Amerika neu zu erschaffen.
Einige aber stellen die Größenordnung unserer Vorhaben in Frage, argumentieren, dass unser System zu viele große Pläne nicht aushält. Ihnen mangelt es an Erinnerungsvermögen. Denn sie haben vergessen, was dieses Land alles schon getan hat, was freie Männer und Frauen schaffen können, wenn Ideenreichtum auf Gemeinschaft trifft, Notwendigkeit auf Mut.
Die Zyniker verstehen nicht, dass sich die Erde unter ihnen verschoben hat – dass die alten politischen Argumente nicht mehr gelten. Die Frage, die wir uns heute stellen, ist nicht, ob unsere Regierung zu klein oder zu groß ist, sondern ob sie funktioniert, ob sie Familien dabei hilft, Jobs mit angemessener Bezahlung zu finden, ihnen bezahlbare Pflege und eine würdige Rente ermöglicht. Wo wir diese Frage mit Ja beantworten, werden wir weitermachen. Dort, wo die Antwort Nein lautet, werden wir Programme einstellen. Und die von uns, die das öffentliche Geld ausgeben, werden zur Verantwortung gezogen, das Geld weise auszugeben, schlechte Gewohnheiten zu ändern und unsere Geschäfte vor den Augen aller zu machen – denn nur dann können wir das wichtige Vertrauen zwischen dem Volk und seiner Regierung wieder herstellen.
Die Frage vor uns ist nicht, ob der Markt eine gute oder schlechte Kraft ist. Die Macht des Marktes, Wohlstand und Freiheit zu schaffen, ist unvergleichbar, aber die Krise hat uns daran erinnert, dass der Markt ohne ein wachendes Auge außer Kontrolle geraten kann – und dass eine Nation nicht lange reich sein kann, wenn sie nur die Reichen bevorzugt. Der Erfolg unserer Wirtschaft beruht nicht nur auf der Größe unseres Bruttoinlandsprodukts, sondern vielmehr darauf, dass wir jedem Willigen die Möglichkeiten gegeben haben, sich wirtschaftlich zu entwickeln – nicht aus Barmherzigkeit, sondern weil es für uns alle der beste Weg ist.
Unsere Gründungsväter hatten im Angesicht von Gefahren, die wir uns kaum vorstellen können, eine Charter entworfen, die sicherstellt, dass Gesetz und Menschenrechte regieren. Diese Ideale gelten noch heute. Und deshalb an alle, die heute zusehen, von den größten Städten bis zu dem kleinen Dorf, in dem mein Vater geboren wurde: Seid gewiss, dass Amerika ein Freund jeder Nation und jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes ist, die eine Zukunft in Friede und Würde suchen – und dass wir bereit sind, wieder zu führen.
Erinnert Euch, dass frühere Generationen Faschismus und Kommunismus nicht nur mit Bomben und Panzer überwunden haben, sondern mit starken Allianzen und Kraft ihrer Überzeugung. Sie haben verstanden, dass uns Macht allein nicht beschützen kann, und dass uns Macht auch nicht erlaubt, zu handeln, wie es uns gefällt. Unsere Vorgänger wussten, dass unsere Macht durch ihren vorsichtigen Einsatz wächst, dass wir Sicherheit erlangen durch die Richtigkeit unserer Sache, durch die Kraft unseres Beispiels.
Wir sind die Hüter dieses Erbes. Mit diesen Prinzipien können wir den neuen Bedrohungen begegnen, die unsere ganze Anstrengung bedürfen – die eine noch größere Kooperation und ein noch besseres Verständnis zwischen den Staaten verlangen. Wir werden damit beginnen, den Irak verantwortungsvoll an seine Bevölkerung zu übergeben, einen hart erreichten Frieden in Afghanistan zu festigen. Mit alten Freunden und Verbündeten werden wir ohne Pause daran arbeiten, die nukleare Bedrohung abzubauen und gegen das Gespenst einer globalen Erderwärmung zu kämpfen. Wir werden uns nicht entschuldigen für unsere Art zu Leben. Und all denen, die ihre Ziele durch Terror und das Töten Unschuldiger durchsetzen wollen, euch sagen wir, dass unser Geist stärker ist und ihr ihn nicht brechen könnt. Ihr könnt uns nicht überdauern, und wir werden euch besiegen.
Wir wissen, dass unser Patchwork-Erbe eine Stärke ist, keine Schwäche. Wir sind eine Nation aus Christen und Muslimen, Juden und Hindus – und Atheisten. Wir sind geprägt durch jede Sprache und Kultur aus allen Teilen dieser Erde. Und weil wir die bittere Erfahrung des Bürgerkriegs und der Rassentrennung kennen, und weil wir aus diesem dunklen Kapitel gestärkt und einiger hervorgegangen sind, glauben wir, dass alte Feindschaften eines Tages vorbei sein werden, dass Stammesgrenzen verschwinden und – weil die Welt kleiner wird – dass sich unsere gemeinsame Menschlichkeit offenbart, und dass Amerika seine Rolle dabei spielen muss, eine neue Ära des Friedens einzuleiten (!).
Der muslimischen Welt sei gesagt, dass wir einen neuen Weg nach vorne suchen, basierend auf gemeinsamen Interessen und gemeinsamem Respekt. Für die Führer in der Welt, die Konflikte säen wollen oder die die Krankheiten ihrer Gesellschaften dem Westen anlasten – lasst euch gesagt sein, dass die Menschen in euren Ländern euch danach beurteilen werden, was ihr aufbaut, nicht danach, was ihr zerstört. Denen, die durch Korruption, Betrug oder die Unterdrückung abweichender Meinungen an die Macht kamen, sei gesagt, dass sie auf der falschen Seite der Geschichte stehen. Aber wir sind bereit, eine Hand auszustrecken, wenn sie ihre Faust öffnen.
Den Menschen in den Entwicklungsländern sei gesagt, dass wir mit ihnen arbeiten, damit ihre Farmen florieren und sauberes Wasser fließt, damit Hungernde zu Essen bekommen und der Geist Nahrung hat. Und den Nationen, die in Reichtum leben, sage ich, dass wir das Leid jenseits unserer Grenzen nicht länger ignorieren können. Und wir können auch nicht die Ressourcen der Welt nutzen, ohne auf die Folgen zu achten.
Wenn wir an den Weg denken, der vor uns liegt, erinnern wir uns mit großer Dankbarkeit an jene tapferen Amerikaner, die in dieser Stunde in entlegenen Wüsten und weit entfernten Gebirgszügen patrouillieren. Sie haben uns heute einiges zu sagen, so wie die gefallenen Helden, die in Arlington begraben sind, durch alle Zeiten zu uns sprechen. Wir ehren sie nicht nur, weil sie Beschützer unserer Freiheit sind, sondern weil sie den Geist des Dienstes für ihr Land mit Leben füllen, die Bereitschaft, Bedeutung in etwas zu finden, das über ihre Person hinausgeht. Und in diesem Moment, ein Moment, der eine Generation bestimmen wird, ist es dieser Geist, der uns alle erfüllen muss.
Wie viel eine Regierung auch tun kann und muss – es ist letztlich das Vertrauen und die Bestimmung des amerikanischen Volkes, worauf unsere Nation ruht. Es ist die Freundlichkeit, einen Fremden aufzunehmen, wenn die Dämme brechen, die Selbstlosigkeit von Arbeitern, die lieber ihre Arbeitszeit reduzieren, als zu sehen, wie ein Freund seinen Job verliert, die uns durch unsere dunkelsten Stunden führt. Es ist der Mut des Feuerwehrmanns, ein rauchgeschwängertes Treppenhaus hinaufzustürmen – aber auch die Bereitschaft von Eltern, ein Kind großzuziehen, was letztlich über unser Schicksal entscheidet.
Unsere Herausforderungen mögen neu sein. Die Instrumente, mit denen wir sie bewältigen wollen, mögen neu sein. Aber die Werte, auf denen unser Erfolg beruht – harte Arbeit und Ehrlichkeit, Mut und Fairplay, Toleranz und Neugier, Loyalität und Vaterlandsliebe – diese Dinge sind alt. Sie sind wahr. Sei waren die ruhige Quelle des Fortschritts in unserer Geschichte. Jetzt lautet die Herausforderung: zurück zu diesen Wahrheiten. Von uns verlangt wird nun eine neue Ära der Verantwortung – jeder Amerikaner muss anerkennen, dass wir uns selbst, unserer Nation und der ganzen Welt gegenüber Verpflichtungen haben – Verpflichtungen, die wir nicht grummelnd hinnehmen, sondern frohgemut annehmen, stark in dem Wissen, dass es nichts besseres für den Geist und nichts Charakterstärkenderes gibt als unser Bestes zu geben für die Bewältigung einer schwierigen Aufgabe.
Das ist der Preis und das Versprechen der Staatsbürgerschaft.
Das ist die Quelle unseres Vertrauens – das Wissen, dass Gott uns ruft, um ein unsicheres Schicksal zu meistern.
Das ist die Bedeutung unserer Freiheit und unserer Überzeugungen – warum Männer und Frauen und Kinder jeder Rasse und jedes Glaubens hier bei dieser Feier sind und weil ein Mann, dessen Vater vor weniger als 60 Jahren in einem Restaurant hier vielleicht nicht bedient worden wäre, jetzt vor Ihnen stehen kann, um diesen heiligen Eid zu sprechen.
So lassen Sie uns an diesem Tag gedenken, wer wir sind und wie weit wir gekommen sind. Im Jahre der Geburt Amerikas, im kältesten Monat, versammelte sich eine kleine Gruppe Patrioten um ein ersterbendes Lagerfeuer am Ufer eines eisigen Flusses. Die Hauptstadt war verlassen. Der Feind rückte vor. Der Schnee war mit Blut getränkt. In dem Moment, in dem das Ergebnis unserer Revolution am meisten in Zweifel stand, veranlasste der Vater unserer Nation, dass die folgenden Worte dem Volk vorgelesen werden sollten:
„Möge die zukünftige Welt wissen (…), dass im tiefsten Winter, als nur noch Hoffnung und Mut überleben konnten, (…) die Stadt und das Land alarmiert von einer gemeinsamen Bedrohung, zusammen kamen, um sich ihr entgegenzustellen.“
Amerika. Im Angesicht unserer gemeinsamen Bedrohungen, in diesem Winter großer Entbehrungen, erinnern wir uns dieser zeitlosen Worte. Lasst uns einmal mehr mit Hoffnung und Mut die eisigen Ströme durchqueren und die Stürme ertragen, die da kommen mögen. Auf dass die Kinder unserer Kinder sagen mögen, dass wir, als wir getestet wurden, uns weigerten, diese Reise zu beenden, weder umdrehten noch aufgaben; und dass wir, mit den Augen gen Horizont gerichtet und mit Gottes Gnade über uns, dieses großartige Geschenk der Freiheit weiter trugen und es sicher unseren Nachfahren übergaben.
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